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Aufklärung zwischen Tribalismus und Universalismus

Liebe Salon Interessierte!

Wir hoffen, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind, wünschen Gesundheit und Freude und freuen uns sehr, nach jetzigem Stand, Sie zu unserem nächsten Salonabend einzuladen, der de facto der erste sein wird:

am Donnerstag, 3. Februar 2022 - 19:30 Uhr
Salon im Café Hardenberg, Hardenbergstraße 10

Aufklärung zwischen Tribalismus und Universalismus   

Was macht einen zugehörig? Von der Vielfältigkeit des Judeseins!

Max Czollek und Hanno Loewy im Gespräch
     

Der Lyriker und Essayist Max Czollek und der Publizist und Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems Hanno Loewy diskutieren rund um die Frage, wie hybrid die jüdische Identität nach der Shoa und in Zeiten der Migration im deutschsprachigen Raum ist.

Hanno Loewys Generation wurde oft de facto durch das Leid der Eltern zugehörig gemacht. Die Enkelgeneration, der Max Czollek angehört, ist – wie viele Enkelgenerationen – auf der Suche nach Herkunft und folgt dabei eher den Wegen von Kultur und Geschichte als von Religion oder Nation, und will sich frei fühlen, die eigene Zugehörigkeit zu bestimmen.

Max Czolleks Position zu Differenz und Desintegration provoziert in vielen Teilen der deutschen Öffentlichkeit und weckt Wut und Unverständnis – auch unter Juden. Im Sommer 2021 ist daraus eine heftige Debatte um die Frage des Jüdischseins entstanden.

Seiner Definition gegenüber steht die halachische Position, der der gleiche Respekt gebührt, denn ohne die Bücher und die Religionsgesetze und deren fortwährender Auslegung und Weiterentwicklung, wäre es nicht gelungen, eine oft zur Migration gezwungene Gruppe über Tausende von Jahren zu erhalten.

Jüdischsein, Religion und Identität sind für sich und in ihrer Beziehung zueinander in stetiger Bewegung. Zwei Juden und mindestens drei Meinungen - das soll so bleiben. Wir freuen uns in die inneren Widersprüche des Judentums mit unseren beiden Gästen einzutauchen.

Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren. Er ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 den Desintegrationskongress und 2017 die Radikalen Jüdischen Kulturtage am Maxim Gorki Theater. Die Gedichtbände Druckkammern, Jubeljahre und Grenzwerte erschienen im Verlagshaus Berlin, bei Hanser 2018 das Sachbuch „Desintegriert euch!“ und 2020 „Gegenwartsbewältigung“. Er lebt in Berlin.

Hanno Loewy, geb. 1961 in Frankfurt am Main ist Literatur- und Filmwissenschaftler, Publizist und Ausstellungskurator. Von 1995 -2000 war er Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Er ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems in Österreich. Seit 2011 Präsident der Association of European Jewish Museums. Publikationen zur jüdischen Gegenwart und Geschichte, zur Filmtheorie und Filmgeschichte, zur Kulturgeschichte der Moderne, zum Neokonservatismus und zur Geschichte der Photographie, sowie zur Geschichte Palästinas. Gastdozenturen in Essen und an der Rutgers University, New Jersey.


Bitte beachten Sie unsere Sicherheitsmaßnahmen

Wir führen unsere Veranstaltungen im 2G+-Modell durch. Der Zutritt wird nur geimpften und genesenen Personen möglich sein. Alle Besucher:innen benötigen den Nachweis einer vollständigen Impfung, einer Genesung mit Personalausweis sowie eines aktuellen negativen Testergebnisses. Letzteres entfällt im Falle einer Boosterimpfung. Es müssen FFP-2 Masken oder medizinische Masken getragen werden.

Eintritt frei
Anmeldung unter der Email info@salon-ich.berlin ist für die Teilnahme erforderlich.


Der Salon im Café Hardenberg ist ein Projekt der KIgA e.V. (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)

gefördert von der Alfred Landecker Foundation

Podcast

Auszüge

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Dauer 47:50min

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Der nächste Salonabend ist am 27. April um 19:30 Uhr


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